Nachdem da letzte A1 Besuch schon gute 4 Jahre her isch, mei letzter Jammerbeitrag über party culture scho zu lang aus is und aus meim Freundeskreis öfters der Wunsch gekommen isch, wieder amal in an Club zu gehen, han I gedacht, wenn scho A1, dann scho die volle Dröhnung. Und was gibts da fia an perfekteren Termin, als den Tinderclub (ehemalig Muschiclub, ein eindeutig treffenderer, wenn auch nichtmehr zeitgemäßer, Name).
Wofür genau steht jetzt Tinderclub? Der Name is eigentlich egal, denn das Thema von Tinder wirft das A1 schneller über Bord als eine Raumschiffcrew seinen necromorphen Kapitän. Das wurde uns am Eingang klar, wo auf die Aussage "I hab Tinder" nur mit "Ach, hasch du des" geantwortet wurde.
Daher kennen ma den Namen ignorieren und auf die eigentlichen "Highlights" des Abends eingehen;
No Limits
Kuriose Bezeichnung für eine Pornoshow. Noch kurioser war der Anblick selbst; an Raum voller Hawara, die wie gebannt in am halbdunklen Raum zwei Frauen beim Rummachen zuschauen. Highlight dabei war der DJ/Kommentator, der genausogut ein Fahrgeschäftsleiter am Linzer Urfix hätte sein können; "Reinschieben bitteee!".
Dennoch war ich über die Vorwarnung "Oh mein Gott, die squirted gleich!!" von ihm sehr dankbar, sodass ich noch schnell genug in Deckung gehen konnte. Für 6€ anbrunzt werden, entweder a richtig guata, oder richtig schlechter Deal. Nix dazwischen. Für den Typen vor mir scheint es sich gelohnt zu haben, der meinte nur, duttlfett: "Beste Nacht vo meim Leben".
Dark Room
Nebenem Mirage war direkt a Dark Room positioniert, wo man gegen an kloan Aufpreis und lei als Pärchen reinkemmen isch. Drin war I leider ned, aber zum Glück hab I an ausführliche Beschreibung vo oana befreindeten Darkroomkorrespondentin bekommen: "Ma hat schon sehr viel gesehen!"
#KeineTabus
Die Prämisse war; man muss dabei sein; keine Fotos und Videos landen im Netz, die Handykameras werden am Eingang abgeklebt. Die Realität war, dass die Handyabklebsticker nur pro forma vergeben wurden und im besten Fall als Andenken verwendet werden können. Es wurde auf der Tanzfläche mit Taschenlampe gefilmt (generell an Partyfoul, I brauch mei Iris morgen no, danke!), hat keinen wirklich interessiert. Zusammenfassend hat sich das A1 also einfach den Fotografen für den Abend gespart.
Ansonsten wurde das übliche A1 Programm auf den Dancefloors gefahren. Als I es erste Mal innen Stadl bin, han I kurz gmonat dass er sich gebessert hat. Doch nach zwei Liedern wurde mir klar, dass Layla und Olivia immer noch nicht tot sind, sondern mehr leben als je zuvor.
Generell lebt es sich in einem Zwiespalt: im Stadl wird die Musik wenig bis garned remixed, dafia is die Musig von Haus aus ned unbedingt mein Geschmack. Mirage hat da mehr potential; jedoch ist es weniger sinnbehaftet, gute Lieder anzustarten, die jedoch spätestens beim Drop mit einer konstanten BPM zu überlagern dass ausser am fetten Bass nix mehr übrig bleibt. Auch ist es ein wenig kurios, dass bei Deep Techno Tracks das Publikum aufgefordert wird; "schreits an weng!". Hawara, Deep Techno isch scho a halber Trip, und ma fangt ja a ned nach am Zug diversen sinnesberauschenden Drogen oanfach an zu schreien. Jedenfalls keiner in meinem Freundeskreis, worüber alle froh sind.
Sonstige Erfahrungen, de im Laufe des Abends gemacht wurden:
- Die meisten Moshpits san zivilisierter als da Stadl um halb Vier.
- Im Stadl hört koana dei Halsbandl bimmeln.
- Da Schachtlwirt am Taubenmark isch um 0600 in da Fruah an schlechte Anlaufstation für a Frühstück.
So, und jetzt entschuldigts mi, I muas schnell nach was suchen;